Zur Geschichte des Pensionärvereins

"Die Dorfgemeinschaft wäre ohne ihn ärmer." Gemeint ist der Pensionärverein Frankenholz. Man mag es fast nicht glauben, dass in einer Zeit, in der die Prognosen zur demographischen Entwicklung von einer steigenden Anzahl von älteren Menschen sprechen, auch die  Pensionärvereine über "Nachwuchsmangel" klagen. Auf jeden Fall wird es auch hier, genau wie bei vielen anderen Vereinigungen immer schwerer Mitglieder zu finden, vor allem auch solche, die aktiv in der Vorstandschaft, vor allem aber an der Spitze mitarbeiten wollen.

Doch zurück zur Gründerzeit: Im Jahre 1957, wurde der Pensionärverein Frankenholz als Geselligkeitsverein auf politisch und religiös neutraler Grundlage ins Leben gerufen. Die Gründungsversammlung fand am 6. April im Gasthaus Längler statt. Überwiegend pensionierte Bergleute waren es zunächst, die sich in dem neuen Verein zusammenfanden mit dem Ziel, das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Kameradschaft und Geselligkeit zu pflegen.

Pensionierte Bergleute am Anfang deshalb, weil Frankenholz damals noch eine Bergmannsgemeinde war, deren Grube ihre Tore gemeinsam mit der Bexbacher Grube St. Barbara im Jahre 1959 für immer geschlossen hat. Für die Ruheständler wurde der Pensionärverein der Treffpunkt um in der Dorfgemeinschaft die zwischenmenschlichen Kontakte weiter zu pflegen, und sich auf  den Schritt vom aktiven Berufsstand in den Ruhestand, also die oft behauptete "totale Freizeit", besser vorbereiten zu können. Im Zeichen der Gleichberechtigung stand der Verein aber nicht nur der "Männerwelt" offen, auch die Frauen wussten sich in die Gemeinschaft zu integrieren und übernahmen im Laufe der Jahre auch Verantwortung in der Vorstandschaft.

Der Jubiläumsverein hatte in Frankenholz schon einen "Vorläufer", denn bereits nach dem ersten Weltkrieg gab es hier schon eine Zusammenfassung von Pensionären, wie dies auch Gruppenfotos von Waldspaziergängen in den 30iger Jahren bestätigen. Wahrscheinlich haben sich die Vereinsgründer des heutigen Pensionärvereins im Jahre 1957 nicht als "Nachfolger" dieser früheren Vereinigung gesehen, es fehlten aber auch konkrete Hinweise über deren Bestehen und Organisationsformen.

Erster Vorsitzender des Pensionärvereins Frankenholz wurde 1957 Friedrich Berger (bis 1959), seine Nachfolger waren Jakob Ardner (1959 - 1965), Ludwig Omlor (1965 - 1968 ), Alwin Ruffing (1968 - 1977)  und  Eugen Omlor. Nach achtjähriger Tätigkeit stellte Omlor 1986 sein Amt zur Verfügung und er wurde von Hugo Frisch "beerbt", der nach 11jähriger Vorstandstätigkeit im Februar 1997 die Arbeit in jüngere Hände legte. Karl-Heinz Neufang übernahm das Amt des 1.Vorsitzenden, Hugo Frisch wurde Ehrenvorsitzender.  Nach kurzer zeitlicher Unterbrechung, in der Thomas Schilli, als wohl jüngster Pensionärvereinsvorsitzender im Saarland in die Bresche sprang,  konnte Karl-Heinz Neufang sein Amt aus gesundheitlichen Gründen im Jahre 2007 nicht mehr weiterführen. Hans Burkhardt, lange Jahre Wanderwart, übernahm die Vereinsführung, der sich jedoch selbst aus Altersgründen nur als sogenannte "Übergangslösung" betrachtete und 2008 auch mit der gesamten Vorstandschaft nicht mehr kandidierte. Die Neuwahlen mussten dann abgebrochen werden und zunächst war auch kein Kandidat in Sicht. Es bestand die Befürchtung, dass nach dem Harmonieverein ein weiterer Traditionsverein innerhalb von nur zwei Jahren aus dem Frankenholzer Vereinsleben verschwinden könnte. Wieder war es Thomas Schilli, der am 15. April 2008 dann erneut das Amt des 1. Vorsitzenden übernahm und auch bis heute innehat.

Der Frankenholzer Pensionärverein war im Vereinsleben des Dorfes über viele Jahre ein Aktivposten, Tagesausflüge und Mehrtagesfahrten wie auch Pensionärstreffen wurden gestartet, Herbstkränzchen und Sommerfeste veranstaltet  und vor allem auch um die "Frankeholzer Fasenacht" hat sich der Verein große Verdienste erworben. In Erinnerung sind auch heute noch die bis 2001 durchgeführten Prunk- und Galasitzungen, die in der Dorfgemeinschaft sehr gut ankamen. Der Verein  kann sich mit Fug und Recht als "Vorläufer" des dann 2002 gegründeten "Faasenachtsvereins Dachkater" in Frankenholz bezeichnen. Ein  monatliches gemütliches Beisammensein steht auch jetzt noch auf dem Veranstaltungsprogramm, denn "man" ist älter geworden und Spaziergänge sind in der vorherigen Form nicht mehr möglich.

Auch auf das früher alljährliche Herbstkränzchen musste mangels Teilnehmer verzichtet werden.

Es wäre schade, wenn nach dem "Abgang" des Harmonieverein Frankenholz, kurz nach dessen 100-Jährigem vor einigen Jahren, mit dem Pensionärverein ein weiterer Verein sich aus dem Dorfleben verabschieden müsste, der es sich hauptsächlich zur Aufgabe gemacht hat, die Geselligkeit und den Zusammenhalt älterer Menschen zu pflegen.

 


Zusammenstellung: Manfred Barth