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Wääsche noch, sellemols?

Zeichnung von Frankenholz

„Fast wie eine Stadt in der Toskana“ – so beschrieb der SZ-Reporter Gerd Meiser in einer Reportage 1999 die Gemeinde Frankenholz, „die an herausragender Stelle im Ostsaarland liegt.“

Von weither sichtbar, so schreibt er, „weckt der Ort die Fantasie des Betrachters, denn Kirche und Schule ragen aus den Dächern wie eine Trutzburg heraus.“

So sieht es auch Roman Fernes, der seinem Heimatort in dem Mundart-Sonett „Faschd wie de Olymp“ ein Denkmal gesetzt hat:

Ma sieht vunn weiremm schunn dort uffem Berch,
der sich erheebt olymphaft iwwers Daal, am Himmel hingeritzt,
als wär se Schdahl,
die Schillerschuul unn nääwe draan die Kerch.

In der Tat: Die dominierende Lage am Süd- und Südwesthang des Höcherberges in einer Höhe zwischen 345 m und 445 m macht schon etwas Besonderes aus der Gemeinde, die sonst nur ein lang gezogenes Straßendorf wäre, wie sich andere auch im Saargebiet in der Phase der Industriellen Revolution herausgebildet haben.

Frankenholz hat seine Siedlungsstruktur und seine neuere Dorfgeschichte wesentlich der Grube zu verdanken, mit deren Entwicklung ab dem Jahr 1879 aus dem verschlafenen Dörfchen schlagartig eine beachtliche Ansiedlung mit Bergleuten und Bergmannsbauern aus nah und fern wurde. Damit entstand zeitgleich die heute noch in den Grundzügen erhaltene Dorfstruktur mit der Grube und ihren Einrichtungen im Zentrum. Von hier setzte die Siedlungsentwicklung sehr schnell ein: einmal bergabwärts Richtung Oberbexbach und einmal bergaufwärts Richtung Höchen. Mit der Grube setzten das Krankenhaus und etwas später Kirche und Schule Akzente im Dorfbild. Für die Dorfentwicklung bestimmend wurde bis in unsere Tage immer wieder die Schaffung von Wohnraum durch neue Siedlungseinheiten, so z.B. die „Kolonie“ im Oberdorf, die Ferdinand-Culmann-Siedlung, die Ketteler-Siedlung und die großangelegte Donaudeutsche Siedlung.

Eine kleine Bildersammlung unter dem Titel "Fotos von sellemols", die Frankenholz in alten Ansichten zeigt, soll die Dorfgeschichte anschaulich machen und vor allem an die Zeit als Bergbaugemeinde erinnern.

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